,,Eyyyy… Diggaaa! Du nervst! Chill doch mal und geh mir weg mit deinem Kotzkram“
Wundervoll oder??! Da würde man doch unsere süßen Pubertiere am liebsten gegen die Wand
schmeißen. Hach…Die liebe Pubertät. Ein Grund zur Freude oder nicht? Denn es ist der letzte Schritt
unserer Kleinen zum Erwachsenwerden. Nur leider auch der schwerste…
Die Pubertät ist wahrscheinlich die emotional schlimmste und anstrengendste Phase in der
Kindererziehung. Als Eltern bekommt man das Gefühl, sich in einem andauernden Streit mit seinem
Pubertier zu befinden... Aber warum das eigentlich? Warum ist in diese Phase ein einzelner Kampf?
Um diese Fragen zu beantworten lud uns der Dipl. Päd. Und Kindertherapeut Thomas Rupf bei
unserem Seminar ,,Pubertät“ zu einem Perspektivwechsel ein: Als 11jähriges Kind fängt der Körper
an, sich rapide zu verändern. Alles wächst und wird größer und doch passt nichts zueinander und
man sieht irgendwie aus wie zusammengewürfelt. Es wachsen Haare an Stellen, wo vorher keine
waren und man riecht auf einmal sehr stark nach Schweiß, obwohl man doch geduscht hat und Deo
benutzt hat... ausnahmsweise. Die Scham wächst und dem Drang sich vergleichen zu müssen,
entkommt man nicht. Nicht nur physisch ist nichts mehr so, wie es vorher mal war, sondern auch
hormonell und psychisch. Gedankenwirbel und Gefühlschaos und alles auf einmal. Man fühlt sich so
allein und unverstanden wie noch nie. Nur der eigenen Clique fühlt man sich zugehörig.
Und wenn man später von der Schule nach Hause kommt und nur seine Ruhe haben will, sind da die
Eltern und haben nichts Besseres zu tun, als zu nerven und einem zu sagen, was man zu tun hat,
obwohl man doch schon alt genug ist, um sein eigenes Leben führen zu können.
Und darum geht es: Sich von den Eltern zu entfernen. Das Loslassen. Flügge werden...?
Sie tun alles, um sich von ihren Eltern abzugrenzen. Jede neue abgefahrene Frisur, jedes Schimpfwort
oder Türgeknalle. Alles wird so gemacht, wie es die Eltern nicht haben wollen. Die ersten
Experimente mit Alkohol, Liebesgeschichten und Unfug bauen, alles nur um zur Clique zu gehören.
Aber das ist okay, denn das sind die ersten Schritte auf ihrem eigenen Weg hin zu ihrer
ausgewachsenen Persönlichkeit.
Und warum kommt es so oft zum Streit? Weil die Eltern im Gegensatz zu ihren ,,Kleinen“ nicht
loslassen können! Eben noch waren sie Babys und jetzt soll es okay sein, wenn sie mit einem
Mädchen oder Jungen alleine in ihrem Zimmer sind?!
Ja, solange es legal ist. Aber auch wenn es ums Loslassen geht, brauchen minderjährige Teenager
trotzdem noch ihre Grenzen, denn auch wenn sie nervt, die Familie hat trotzdem noch ihre Regeln
und Grenzen, die weiterhin geachtet werden müssen.
Pubertät, eine echte Herausforderung für Eltern?! Wohl eher für alle Beteiligten…
Das und vieles mehr konnten wir lernen bei unserem Seminar mit Thomas Rupf. Er hat es nicht nur
geschafft, ein nervenraubendes Thema lustig zu verpacken, sondern auch noch uns alle in ein
anregendes Gespräch und Austausch einzubeziehen und uns dabei viel lernen und verstehen lassen.
Zwischen lustigen Anekdoten und Kerzenschein, hat auch das Buffet für eine Atmosphäre zum
Wohlfühlen gesorgt. Was macht einen erfolgreichen Abend aus? Nette Gesellschaft, lockere und
interessante Gespräche, ein Lachen hier und da, gefüllte Mägen und etwas zum Anstoßen.
Geschafft? Geschafft!
Wir danken jedem, der da war und sehen voller Vorfreude in die Zukunft.