Warum schubst mein Kind ein anderes ohne Grund? Warum zieht es dem Hund am Schwanz, obwohl es tabu ist?
Von morgens bis abends reden wir Eltern uns den Mund fusselig und sagen den Kindern immer die gleichen Dinge. Warum also merken sich die Kinder das denn nicht endlich? Was machen wir falsch? Oder will unser Kind uns einfach nur ärgern?
Der Dipl. Päd. Thomas hat dazu eine Antwort: unsere Kinder spielen ein Spiel. Es nennt sich das Beobachtungsspiel. Durch dieses Spiel, welches uns den letzten Nerv raubt, lernen sie, wie andere auf ihre Aktionen reagieren. Und es kann unheimlich lustig sein, Papas fassungsloses Gesicht zu sehen, wenn ich mein Saftglas einfach so ausgekippt habe. Dass es danach ein Donnerwetter gibt, ist dem Kind in dem Moment egal. Denn das ist noch ein Phänomen, worin die Kinder sich von uns unterscheiden. Sie leben ausschließlich in der Gegenwart. Sie nehmen jeden Moment genauso wahr, wie er ist und genießen ihren Spaß, den sie haben, und denken nicht an die Folgen, die kommen oder auch nicht daran, dass sie in der Vergangenheit dafür schon einmal gerügt wurden.
Dass Kinder eine rege Phantasie haben, ist nichts Neues, aber dass sie selber fest daran glauben, dann schon. Kinder haben ihre eigene Wahrheit, so Herr Rupf. Lügende Kinder sind intelligent und kreativ. Wenn Kinder lügen, dann aus vollster Überzeugung und nicht aus Boshaftigkeit, sondern als Ausdruck ihrer Gefühle. Zusammenfassend können wir also sagen: Sie testen nicht, um uns zu ärgern, sondern um zu lernen. Das heißt natürlich nicht, dass wir uns ärgern lassen sollen. Nein! Das beste Mittel, um durch diese Phase zu kommen, nennt sich Schlagfertigkeit. Überraschen wir die Kinder, zeigen wir ihnen, dass sie woanders weiter testen sollen. Auch wenn Kinder Erfahrungen sammeln und lernen sollen, nicht jeder lässt sich gerne ablecken, also muss man Grenzen setzen.
Ein weiteres Thema in dem Zusammenhang sind die unterschiedlichen Phasen eines Kindes. Die orale und anale Phase. Wir kennen sie doch alle. Erst nehmen sie alles in den Mund, lecken alles und jeden an, selbst wildfremde Menschen und danach könnten sie stundenlang sich selbst beim Toilettengang beobachten. Tja… jedes Kind hat einmal diese Phasen, egal wie sie sich äußern. Sie setzen nacheinander ein und ziehen sich bei jedem Kind unterschiedlich lang in die Länge.
Und selbst bei diesen Themen schafft es Herr Rupf wieder einmal, jene humorvoll zu verpacken und erhielt dafür am 08.06. bei unserem Seminar „Wie Kinder ticken“ nur positive Resonanz.
Ein volles Haus, ein leckeres Buffet, gefüllte Bäuche und lautes Lachen: der Beweis für einen gelungenen Abend! Noch sehr lange werden wir uns mit einem guten Gefühl an diesen Abend zurückerinnern. Wir danken jedem, der diesen Abend hat unvergesslich werden lassen!
Danke an alle